Anbau von Walnüssen und Mandeln in Deutschland

​​Seit wann gibt’s denn Nüsse aus Deutschland? Walnüsse eigentlich schon immer. Mandeln waren lange Zeit keine Option. Peter erklärt, warum wir mit unseren Nüssen im Gegensatz zu den meisten anderen Regionen richtig Wasser sparen: Ganz Deutschland liegt in einer gemäßigten Wetterzone. Wir haben über das ganze Jahr verteilt Niederschläge, im Winter natürlich am meisten. Bei uns in Rheinhessen fällt im Jahr ungefähr 500 ltr Regen/m². Zum Vergleich: in Kalifornien gibt es mit rund 250 ltr/m² nur knapp halb so viel. 

Doppelter Stress für die Nüsse

Nüsse und Mandeln brauchen nach der Blüte ausreichend Wasser, um große Samen zu bilden und um neue Knospen für das kommende Jahr zu bilden. Das bedeutet doppelt Stress für die Bäume – und wie wir Menschen brauchen sie in dieser Phase also besonders viel Energie (ausreichend Wasser). Im Frühling, wenn diese viele Energie benötigt wird, haben wir noch Reserven aus dem Winter, die sich die Bäume aus dem Boden holen können. 

Der Reifeprozess

Ab Juli darf es dann trockener werden. Die Samen, die wir am Ende des Zyklus essen wollen, sind gebildet und müssen jetzt ausreifen und ihre ungesättigten Fette anlegen. Dazu braucht es nicht viel Wasser. Unsere Böden sind tiefgründig und so können die Bäume mit ihren Wurzeln noch ausreichend Feuchtigkeit finden. 

Findet der Klimawandel nicht auch in Deutschland statt? Trotzdem Nüsse aus Deutschland?

Ja, es gibt durch den Klimawandel auch bei uns extrem trockene Jahre, in diesen kann es dann passieren, dass die Bäume vorzeitig die unfertigen Nüsse abwerfen. Pech für uns, aber bisher überleben die Bäume diesen Stress. 

Anders in Kalifornien, Spanien oder Australien. Dort langt das Wasser im Sommer schon lange nicht mehr und die Bäume brauchen künstliche Bewässerung. Dies führt dann zur Konkurrenz zum Trinkwasser.